Schulden bezahlen – aber wie? Wenn guter Rat teuer ist

Das Wichtigste zum Thema „Schulden bezahlen“

Wie kann ich meine Schulden abbauen?
Unter Umständen ist es möglich, Schulden zu bezahlen durch einen Vergleich mit den Gläubigern. Hierfür empfiehlt sich ein Schuldenbereinigungsplan. Wenden Sie sich gegebenenfalls an eine Beratungsstelle für Schuldenhilfe. Unser Tipp: Bei der kostenlosen und unverbindlichen Erstberatung vom Online-Schuldencheck ** können Sie herausfinden, welche Optionen Sie haben.

Ich kann meine Schulden nicht bezahlen – was passiert?

Der Gläubiger kann einen Vollstreckungstitel erwirken und mit diesem die Zwangsvollstreckung betreiben.

Kann ich einen Kredit aufnehmen, um meine Schulden zu bezahlen?

Die Möglichkeit einer solchen Umschuldung besteht durchaus. Allerdings können die Zinsen die Zahlungsverbindlichkeiten erhöhen.

Weiterführende Ratgeber

Was passiert, wenn man seine Schulden nicht bezahlen kann?

Schulden bezahlen - aber wie? Die Schuldnerberatung erarbeitet mit Ihnen einen Weg aus der Schuldenfalle.
Schulden bezahlen – aber wie? Die Schuldnerberatung erarbeitet mit Ihnen einen Weg aus der Schuldenfalle.

Wer sich z. B. bei einem Freund 10 Euro leiht oder im Möbelhaus eine Couch auf Ratenzahlung kauft, macht Schulden. Solange der Schuldner diese zurückzahlen kann, ist das kein Problem. Schwierigkeiten können aber dann entstehen, wenn eine Person ihre Schulden nicht mehr mithilfe des eigenen Vermögens und Einkommens bezahlen kann – vor allem wenn sie dauerhaft oder für längere Zeit hierzu nicht in der Lage ist.

Wenn Sie Ihre Schulden nicht abzahlen, kann das folgende Konsequenzen haben:

  • Der Gläubiger wird Sie in der Regel mindestens einmal zur Zahlung auffordern und Ihnen eine entsprechende Mahnung zuschicken.
  • Sollten Sie trotz dieser Aufforderung Ihre Schulden nicht bezahlen, kann er seinen Zahlungsanspruch gerichtlich durchsetzen, z. B. indem er Sie vor dem Zivilgericht auf Zahlung verklagt oder indem er ein gerichtliches Mahnverfahren gegen Sie einleitet.
  • In beiden Fällen erhält er einen Vollstreckungstitel, entweder in Form eines Urteils oder eines Vollstreckungsbescheids. Dieser Titel berechtigt ihn, die Zwangsvollstreckung gegen seinen Schuldner einzuleiten.
  • Wenn Sie trotz des Urteils oder Vollstreckungsbescheids Ihre Schulden nicht zurückzahlen, müssen Sie ab Zustellung des Vollstreckungstitels mit Zwangsvollstreckungsmaßnahmen wie einer Kontopfändung, Lohnpfändung oder Sachpfändung in der eigenen Wohnung rechnen.
  • Außerdem kann ein Schuldner aufgrund des Vollstreckungstitels zur Abgabe einer Vermögensauskunft aufgefordert werden. Auf diesem Weg erfährt der Gläubiger alles über die Vermögenssituation des Schuldners und kann entscheiden, welche Art der Pfändung den größten Erfolg verspricht.
  • Eine weitere Gefahr liegt darin, dass sich Gläubiger nach der 2. erfolglosen Mahnung an die SCHUFA wenden und der Wirtschaftsauskunftei Informationen über ihr Zahlungsverhalten weitergeben. Auch die Abgabe einer Vermögensauskunft oder der Haftbefehl zu deren Erzwingung werden dort hinterlegt.
  • Derart negative Eintragungen bei der SCHUFA setzen die Bonität des Betroffenen herab, sodass dieser unter Umständen Schwierigkeiten haben wird, einen neuen Mobilfunk-, Miet- oder Darlehensvertrag abzuschließen.
  • Für Schuldner, die dauerhaft nicht in der Lage sind, ihre Schulden zu bezahlen, gibt es manchmal nur noch einen Rettungsanker: die Privatinsolvenz. Dieses Verfahren dient dazu, alle Gläubiger gleichmäßig zu befriedigen. Redliche Schuldner können nach Ende des Insolvenzverfahrens eine Restschuldbefreiung erlangen.
Allein wegen seiner Schulden muss heutzutage niemand ins Gefängnis. Die Zahlungsunfähigkeit und die Überschuldung sind nicht strafbar. Wer aber eine Straftat im Zusammenhang mit Schulden begeht, z. B. einen Eingehungsbetrug, eine Steuerhinterziehung oder eine Insolvenzstraftat, der muss schon mit einer Geld- oder Gefängnisstrafe rechnen.

Wie kann ich meine Schulden bezahlen?

Ich kann meine Schulden nicht mehr zahlen? Letzter Rettungsanker ist die Privatinsolvenz.
Ich kann meine Schulden nicht mehr zahlen? Letzter Rettungsanker ist die Privatinsolvenz.

Oft finden stark verschuldete Menschen allein keinen Ausweg aus der Schuldenfalle und fragen sich immer wieder, wie sie ihre Schulden abzahlen sollen. Benötigen Sie selbst Hilfe, dann kann Ihnen der Online-Schuldencheck ** weiterhelfen. Dort erhalten Sie eine unverbindliche und kostenlose Erstberatung.

Der erste und wichtigste Schritt ist es, sich die eigene finanzielle Situation einzugestehen und sich klarzumachen, dass eine Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung besteht.

In einem zweiten Schritt verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Einnahmen und Ausgaben und priorisieren, welche Verbindlichkeiten am dringendsten sind: Hierbei gilt, dass Sie existenzbedrohende Schulden immer zuerst bezahlen sollten. Hierzu gehören insbesondere Mietschulden und Energieschulden. Anschließend sollten bestehende Unterhaltspflichten erfüllt werden.

Sprechen Sie Ihre Gläubiger an und erläutern Sie ihnen Ihre wirtschaftliche Situation. Schlagen Sie ihnen vor, den offenen Betrag in Raten abzuzahlen und bitten Sie um den Erlass eines Teilbetrags. Hierfür ist es sinnvoll, einen Schuldenbereinigungsplan zu erstellen, in welchem eine feste Quote vereinbart wird, die jeder Gläubiger erhält. Gemeint ist damit der prozentuale Anteil aller Schulden, die Sie zurückzahlen können.

Beispiel: Angenommen, Ihre die Gesamtschulden bei allen Gläubigern betragen 10.000 Euro, Sie haben aber nur 2.000 Euro, um alle Schulden zu bezahlen. Dann liegt die Quote bei 20 Prozent. Um alle Gläubiger gleichmäßig zu bezahlen, müssen Sie diesen Betrag entsprechend aufteilen. Jeder bekäme dann nur 20 % seiner Forderungen ersetzt.

Umschuldung: Lohnt sich ein Kredit, um Schulden zu bezahlen?

Auf den ersten Blick scheint es sinnvoll zu sein, einen Kredit aufzunehmen, um mit diesem alle anderen Schulden zu bezahlen. Sie könnten damit alle Verbindlichkeiten bei sämtlichen Gläubigern mit einem Schlag zurückzahlen und hätten dadurch einen besseren Überblick, weil Sie nur noch an einen Empfänger zahlen.

Allerdings täuscht dieser erste Eindruck: Wenn Sie Schulden bezahlen mit einem neuen Kredit, erhöhen Sie Ihre Verbindlichkeiten eher. Denn fortan schulden Sie nicht nur die offenen Geldforderungen, sondern Sie zahlen auch noch Zinsen und unter Umständen die Provision für eine (teure) Restschuldversicherung.

In der Regel profitieren nur die Banken von einem Kredit zur Umschuldung. Für Schuldner ist dies allenfalls eine kurzfristige Lösung, die das eigentliche Problem aber nicht beseitigt.

Checkliste: Wie kann ich meine Schulden abbezahlen?

Welche Schulden zuerst zahlen? Setzen Sie die richtigen Prioritäten.
Welche Schulden zuerst zahlen? Setzen Sie die richtigen Prioritäten.

Wenn Sie Ihre Schulden nicht mehr bezahlen können, sollten Sie umgehend handeln.

  1. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Finanzen. Wenn Sie den Überblick verloren haben, können Sie Ihre Gläubiger um eine aktuelle Forderungsaufstellung bitten. Führen Sie ein Haushaltsbuch.
  2. Prüfen Sie: Welche Ausgaben sind wirklich notwendig und welche überflüssig. So können Sie Prioritäten setzen und besser entscheiden, wo Sie sparen können.
  3. Setzen Sie sich rechtzeitig mit Ihren Gläubigern in Verbindung und informieren Sie diese über Ihre finanzielle Situation. Signalisieren Sie Ihre Zahlungsbereitschaft.
  4. Setzen Sie sich ein festes Budget für Ihre Ausgaben.
  5. Kündigen Sie überflüssige Verträge, z. B. für das Fitnessstudio oder Zeitungsabos, oder wechseln Sie zu einem günstigeren Anbieter.
  6. Machen Sie keine weiteren Schulden. Dadurch verschlimmert sich die Situation.
  7. Versuchen Sie, Ihre Einnahmen zu steigern, indem Sie bezahlte Überstunden machen oder einen Nebenjob annehmen. So können Sie schneller Ihre Schulden abzahlen.
Vermeiden Sie Schuldenfallen! Achten Sie insbesondere auf Ihre Mobilfunkkosten. Verzichten Sie auf einen Dispo-Kredit. Für dessen Nutzung zahlen Nutzer immense Zinsen, welche die Schulden weiter in die Höhe treiben.

Wer hilft mir, meine Schulden zu bezahlen?

Wenn Sie komplett den Überblick verloren haben oder sich diese Schritte allein nicht zutrauen, können Sie sich auch an eine Schuldnerberatung wenden. Hilfe erhalten Sie unter anderem im Rahmen einer kostenlosen Erstberatung auf www.schuldenanalyse-kostenlos.de **.

Die Schuldnerberatung hilft Ihnen bei der Analyse Ihrer finanziellen Situation und verhandelt auch mit Ihren Gläubigern. Außerdem gibt sie wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Schulden abbauen oder zumindest reduzieren können.

Schuldnerberatungsstellen können Ihnen zwar keine finanzielle Unterstützung in Form von Geld gewähren. Aber sie beraten Schuldner umfassend zu deren Schuldensituation und erarbeiten mit ihnen einen Schuldenregulierungsplan.

Ich kann meine Schulden nicht bezahlen. Was passiert? Im schlimmsten Fall droht die Zwangsvollstreckung.
Ich kann meine Schulden nicht bezahlen. Was passiert? Im schlimmsten Fall droht die Zwangsvollstreckung.

Sollte ein Verbraucher derart überschuldet sein, dass er seine Schulden gar nicht zurückzahlen kann, so bleibt als letzte Möglichkeit die Privatinsolvenz, an deren Ende die Restschuldbefreiung und ein Neubeginn in ein neues schuldenfreies Leben stehen. Viele Beratungsstellen bieten auch eine entsprechende Insolvenzberatung an.

Eine andere Möglichkeit ist die Entschuldung über einen Rechtsanwalt für Insolvenzrecht. Auch ein Anwalt kann Sie umfassend beraten und mit Ihnen einen Plan erarbeiten, um die Schulden zu bezahlen. Allerdings ist seine Beratung nicht kostenlos – im Gegensatz zu den kostenfreien Angeboten der meisten öffentlichen oder staatlichen Beratungsstellen.

Mittellose Menschen können beim Amtsgericht Beratungshilfe beantragen, um sich die Anwaltskosten zu sparen. Hierfür wird lediglich eine Gebühr von 15 Euro fällig.

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Schulden bezahlen – aber wie? Wenn guter Rat teuer ist
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Über den Autor

Franziska
Franziska L.

Seit 2017 verstärkt Franziska das Redaktionsteam von schuldnerberatung.de. In ihren Texten vermittelt sie Wissen rund um Schuldenabbau, Finanzen sowie Verbraucherschutz und beantwortet Fragen zur Insolvenz und Zwangsvollstreckung. Entsprechendes Fachwissen bringt sie aus ihrer juristischen Ausbildung mit.

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3 Gedanken zu „Schulden bezahlen – aber wie? Wenn guter Rat teuer ist

  1. Amjad

    Guten Tag ich 40.000 Schulden 40 tausend Euro
    Was soll ich machen?

  2. melissa

    Hallo ich habe damals einen Unfall verursacht mit meinen auto und bin davon gegangen da ich dachte das es keine große Ursache wäre doch vor paar tagen kam ein brief zu mir nachhause und da stand es mit dem Unfall.
    der betrag ist um die 11.000 euro die ich nicht diekt bezahlen kann, ich weis jetzt auch nicht was ich machen soll da ich eine Ermahnung bekommen habe, wenn ich es nicht bezahle muss im Gefängnis.
    ich bitte sie um hilfe und würde mich freuen um ihre Rückmeldung was ich machen könnte.

    1. schuldnerberatung.de Beitragsautor

      Hallo melissa,
      in solchen Fällen ist es ratsam, sich an einen Anwalt zu wenden oder an eine Schuldnerberatungsstelle. Diese prüfen die entsprechende Forderung und helfen Ihnen auch bei den Verhandlungen mit Ihren Gläubigern. Menschen mit einem geringen oder gar keinem Einkommen können übrigens einen Beratungshilfeschein beim Amtsgericht beantragen und sparen in diesem Fall die Anwaltskosten.

      Ihr Team von schuldnerberatung.de

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